Der Kampf um das Land und der Kampf mit dem Land
Die nächste Etappe unserer Reise führte uns im Bundesstaat
Paraiba zur Kommission für Landpastoral in Cajazeiras. Die CPT Cajazeiras (Comissão
Pastoral da Terra) besteht seit 1988 in Cajazeiras, während die Bewegung der
Landpastoral bereits 1975 ihre Anfänge in der Kirche innerhalb Brasiliens
hatte. Hauptaufgaben bestehen darin, Familien auf dem Land in der Einforderung
und Umsetzung ihrer Rechte zu unterstützen und sie in der Organisation ihrer Ansiedlungen
und ihrer Produktion zu unterstützen.
Wir besuchten zunächst die Ansieldung Acauã,
die bereits seit 22 Jahren von der CPT begleitet wird und wo der Prozess des Kampfes um die
Landrechte aber auch um Infrastruktur und Möglichkeiten in der Bewirtschaftung
des Landes im semiariden Klima des Sertãos sichtbar waren. Im Hauptsitz der
CPT hatten wir am Abend die Möglichkeit, die komplexe Situation der Agrarreform
und der Landlosenbewegungen in Brasilien durch Antonio Cleides genauer
nachzuvollziehen.
Eine weitere holprige Busfahrt führte uns am nächsten Morgen
zur Ansiedlung Novo Horizonte (Neuer Himmel), die seit 13 Jahren besteht und
mittlerweile etwa 30 Familien zählt, die größtenteils noch in Lehmhäusern
wohnen und Subsistenzwirtschaft betreiben. Neben dem Prozess der Einforderung
der Landrechte, des Zugangs zu Wasser und weiterer Infrastruktur, werden die
Familien in ertragreichen und ökologischen Anbauweisen geschult, um so in
Zukunft auch für den Verkauf produzieren zu können. Die schwierigen klimatischen
Bedingungen der semiariden Region mit Niederschlägen von Januar bis Juli und
teilweise jahrelangen Dürreperioden stellen den Kleinbauern auch nach
Errungenschaften wie dem Recht auf Land immense Herausforderungen.
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